Mehrtagestour Lienzer Hütte August 2024

Tag 1: Mittwoch, 14.8.2024

Trotz eher durchwachsener bis schlechter Wetterprognose startete die Gruppe, zunächst bestehend aus Irmi, Lu, Michi, Sepp und Sonja mit dem City-Mobil um 6:00 Uhr in Haag, sammelte auf dem Weg Christine, Dani und Rudi ein und kam gegen Mittag am Parkplatz Seichenbrunn (1.676 m), in der Nähe von Lienz, an. Nach ca. 300 hm Aufstieg wartete bereits Helga auf die angereisten Bergsteiger an der Lienzer Hütte, der Unterkunft für die kommenden vier Nächte. Nach dem Bezug der Zimmer und einer ersten kulinarischen Probe, wie es um die Verköstigung der nächsten Tage steht, machte sich die Gruppe zu ihrer ersten Erkundung auf den Weg – eine kleine Tour Richtung Gößnitzscharte. Leider war uns der Wettergott nicht gnädig und schickte auf dem Rückweg ein kleines Gewitter, sodass wir unsere Regenausrüstung und den Trockenraum gleich auf die Probe stellen konnten.

Tag 2: Donnerstag, 15.8.2024

Die Wetterprognose des Hüttenwirtes ließ uns frühestmöglich aufbrechen. Nach dem Frühstück ging es um 7:15 Uhr los, den Glödis (3206 m) zu besteigen. Im Aufstieg folgten wir zunächst dem Franz-Keil-Weg, bis wir an einer Abzweigung rechts dem direkten Steig zum Ziel folgten. Über den felsigen Rücken gelangten wir über ein Felsband zum Gipfelaufbau des Glödis, welchen wir über einen Klettersteig (ca. 300 hm) erkraxeln konnten. Zeitweise immer wieder ausgesetzt und über eine sehr schmale Brücke erklommen wir den Gipfel, wo uns ein markantes Gipfelkreuz und ein wunderbarer Ausblick über die Schobergruppe erwartete. Nach einigen Gipfelbildern, einer ausgiebigen Brotzeit und entspannten Rast auf dem Matterhorn der Schobergruppe, traten wir den Abstieg an, der uns über den gleichen Weg retour führte. Das Wetter meinte es gut mit uns und schenkte uns noch eine kleine Erholung am Debantbach in traumhafter Kulisse. Es war Zeit für ein Fußbad, das die Füße wieder auf Normaltemperatur herunterkühlte, entspanntes Ausdehnen und einfach nur relaxen – zusammengefasst: wir waren im Chill-out-Modus. Gekrönt wurde dieser gelungene Tag von einem geselligen Hüttenabend, bei welchem Helga uns mit ihrer Gitarre, Stimme und den eigenen Liedern begeisterte. Einfach nur Gipfebrenna!

Tag 3: Freitag, 16.8.2024

Bis jetzt hatte es das Wetter entgegen der Prognose wirklich gut mit uns gemeint. Unsere Quelle für Wettervorhersagen, der Hüttenwirt, berichtete eine Regen- bzw. Gewitterneigung am Nachmittag, sodass wir in Verhandlung für ein noch früheres Frühstück gingen, mit Erfolg – es startete 5 Minuten früher. Um 7:10 Uhr packten wir die nächste Tour an, es ging auf den Debantkopf, 3052 m. Der Aufstieg führte uns über den bereits bekannten Franz-Keil-Weg, wobei wir gleich nach der Hütte erstmal ein Pferd davon überzeugen musste, den sehr schmalen Weg freizugeben und dann an der bekannten Weggabelung links zum Leibnitztörl aufstiegen und unterhalb des Hochschobers zum Schobertörl wanderten. Von dort aus ging es die letzten 150 hm durch Schotter und Blockgelände mit leichter Kraxelei. Am Gipfel angekommen, konnten wir den schönen Rundumblick und eine kleine Brotzeit genießen. Retour ging es die 1100 hm wieder wie im Aufstieg. Obwohl der Himmel zunächst etwas zumachte, kam die Sonne genau zum richtigen Zeitpunkt raus, als wir Rast im Gartl machten. Zwischen Bachläufen mit wunderschönem Moos, Wollgras und Blockgestein konnten wir ein wenig verschnaufen, uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und einen Kopfstand sowie diverse anderen Übungen machen, ehe wir wieder Richtung Lienzer Hütte aufbrachen. Auch diesen schönen Bergtag konnten wir mit gutem Essen, geselligen Gesprächen und stimmungsvoller Musik ausklingen lassen.

Tag 4: Samstag, 17.8.2024

Unsere letzte Gipfeltour Richtung Keeskopf (3081 m) startete um 7:30 Uhr. Die Route führte uns über den Noßbergweg über ein großes Steinkar über die Niedere Gradenscharte zu kleinen Seen mit Ausblick auf die Adolf-Noßberger-Hütte. Von dort ging es über den Ostrücken über blockiges Gelände mit leichter Kletterei auf den Gipfel. Mit herrlichem Ausblick in alle Richtungen konnten wir uns die Gipfelbrotzeit schmecken lassen und zwei kreisende Gänsegeier beobachten, ehe es die 1100 hm wieder über den Aufstiegsweg zurück ging. Auch an diesem Tag war eine Regentendenz angekündigt, sodass wir unsere Regenausrüstung bereithielten und sie schließlich im Abstieg kurzzeitig zum Einsatz kam. Ohne Zwischenrast ging es, vorbei an einigen Murmeltieren, direkt zurück zur Hütte, wo auf uns Kaffee und Apfelstrudel warteten. Ein deftiges Abendessen, eine kleine Pferdeeinlage auf dem Spielplatz vor der Türe und ein ausgiebiger Ratsch mit den Hüttenleut‘ rundete den letzten Abend ab. Mit einem Schmunzeln über die Kuriositäten aus dem Leben eines Hüttenwirtes und vom Schnaps gewärmten Bauch ging es für uns in die letzte Nachtruhe.

Tag 5: Sonntag, 18.8.2024

Nach dem Frühstück brachen wir gegen 7:30 Uhr in Richtung Parkplatz Seichenbrunn auf. Der Abstieg führte uns bei leichtem Regen über den Natur- und Kulturlehrweg am Debantbach zurück zum City-Mobil. Von dort starteten wir unsere Rückreise, bei der wir schnell feststellen durften, dass wir nicht allein unterwegs sind. Immer die beste Route im Blick, ging es zurück nach Haag.

Fazit:

Entgegen der ursprünglichen Wetterprognose konnten wir wunderschöne Bergtage in der ruhigen Schobergruppe erleben. Alle waren gespannt, was diese fünf Tage bereithalten würden, angefangen bei der Frage, ob Lu’s Schuh bis zum Schluss halten wird bis hin zur Wetterlage und der möglichen Bergtouren. Die Stimmung in der Gruppe war entspannt und gut und wir konnten uns aus den von Sonja super vorbereiteten Touren in Abstimmung mit dem Hüttenwirt die besten für die Wetterbedingungen heraussuchen (Handynetz gab es jeweils nur am Gipfel). Es wurden drei wunderbare Gipfeltouren – jede für sich anders und doch hatten sie viel gemein: Tolle und schweißtreibende Routen, bei denen auch die Hände zum Einsatz kamen, majestätische Ausblicke und stets den Großvenediger und Großglockner im Blick, die Frage ab wann das Handynetz zur Verfügung steht mit Kommunikation nach Hause und immer wieder der Gedanke, wie wunderschön und ruhig es in den Alpen und diesem Fleckchen Erde sein kann.

Dabei waren: Christine, Dani, Irmi, Helga, Lu, Michi, Rudi, Sepp und Sonja

Berichterstellerin: Dani

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