Auch wenn die Tour im Vorfeld einige interessierte, starteten wir in Haag um 6:00 Uhr letztlich nur zu Dritt. Den einen oder anderen hat eventuell der Wintereinbruch mit Schneefall in der Vorwoche abgeschreckt, so mancher war nicht fit. Die weite Anfahrt sollte sich aber zurückblickend lohnen, statt Grödel waren T-Shirt und Sonnenbrille im Einsatz!
Vom Parkplatz starteten gegen 8:00 Uhr noch in einer kühlen Nebel-Wolken-Suppe über dem Saalachtal. Zunächst führte uns der Weg zu den Kammerlingalmen (1.286 m). Oberhalb der Almwiesen wurde der Weg im Wald steiler und vor allem – aufgrund der Feuchtigkeit – rutschiger. Er führte über die herbstlich gefärbten Hänge hinauf zum Kraxentrager (1.799 m). Bereits kurz davor öffnete sich der Blick spektakulär auf die tief unter uns liegenden Wolkenfelder, die sich wie ein Meer über das Tal legten – immer wieder ein schöner, erhebender Anblick.Ab dem Kraxentrager begann die Tour (leicht nordseitig gelegen) alpiner zu werden – ein schmaler Steig mit vielen hartgefrorenen Schneefeldern zwischen den Latschen erforderte Aufmerksamkeit und Trittsicherheit.
Der finale Anstieg zum Kammerlinghorn führte südseitig und sonnig über eine Mischung aus Schneefeldern und felsdurchsetzten Passagen. An den steileren Abschnitten halfen Stöcke und vorsichtige Tritte. Und zwischendrin genossen wir die Weitsicht und die wärmende Sonne. Bereits kurz vor 11:00 Uhr standen wir am Gipfel des Kammerlinghorns auf 2.484m – bei glasklarer Fernsicht auf die Berchtesgadener Alpen, die Loferer Steinberge und den Großglockner sowie den Großvenediger in der Ferne. Von den bayerischen Voralpen im Chiemgau sah man dagegen nur wenige Gipfel durch die Wolkendecke ragen.
Der Abstieg erfolgte zunächst auf gleichem Weg zurück, mit einem kurzen Abstecher zum Karlkopf 2.195m und weiter über den steilen, nur anfangs nass-rutschigen Steig zur Bindalm (1.116 m) und weiter Richtung Hirschbichl (1.183 m). Dort gönnten wir uns an der Kammerlingalm noch einen Kaiserschmarrn mit Kaffee und genossen auf der Terasse die wärmende Sonne.
Eine mit fast 1.500 Höhenmetern und etwa 14 Kilometern fordernde, aber lohnende Herbsttour mit großartiger Aussicht und alpinem, aber grundsätzlich unschwierigem Charakter. Die Schneefelder oberhalb von 2.000 m gaben der Tour bereits einen winterlichen Touch, erforderten aber auch Vorsicht. Insgesamt eine perfekte Mischung aus Kondition, Naturgenuss und Bergabenteuer auf einen der höchsten Gipfel der Region.
Teilnehmende: Kathi, Klaus und Werner
Bericht, Fotos und Organisation: Werner
- 01 Ausstieg aus dem Wolkenmeer
- 02 Nach dem Kraxentrager geht es im harten Schnee weiter
- 03 Wir werden beobachtet
- 04 Sonne und Weitsicht, was will man mehr
- 05 Über den Wolken, im Hintergrund die Loferer Steinberge
- 06 Gipfelrast
- 07 Gipfelfoto Kammerlinghorn 2.484m
- 08 Abstecher zum Karlkogel
- 09 Immer wieder Schneefelder
- 10 Im Wald kurz vor der Bindalm
- 11 Kaiserschmarrn, draussen in der Sonne, an der Kammerlingalm
- 12 Wir stecken den Kopf nicht in den Sand












